Weltglückstag

"Das Schöne in den kleinen Momenten entdecken"

Glücksklee
Glücksklee © dpa / picture alliance / XAMAX
Gina Schöler im Gespräch mit Ute Welty · 20.03.2018
Was müssen wir tun, um glücklich zu sein? Können wir dabei vom Fernen Osten lernen, wo die glücklichsten Menschen leben? Das fragen wir am heutigen Weltglückstag die "Glücksministerin" Gina Schöler.
Für Gina Schöler ist der 20. März der vielleicht arbeitsreichste Tag des Jahres. Denn auf dieses Datum fällt der "Weltglückstag", und Gina Schöler ist Deutschlands "Glücksministerin". Die Kommunikationsdesignerin hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bürger dazu zu bringen, ihr Glück selbst in die Hand zu nehmen und dem guten Leben näherzukommen.
"Ministerium für Glück und Wohlbefinden" nennt sie ihre multimediale soziale Kampagne, die sie während ihres Masterstudiums an der Hochschule Mannheim begonnen hat. "Das habe ich weitergeführt als Freiberuflerin und mache jetzt Werbung für Werte", so Schöler im Deutschlandfunk Kultur. "Und das macht total viel Sinn und das macht total viel Spaß."
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"Glücksministerin" Gina Schöler© Foto: Elmar Witt
Allerdings werde der Begriff Glück manchmal unterschiedlich interpretiert, sagt die Glücksministerin. "Für den einen ist es das Glücksklee-Momentchen am Straßenrand, für den anderen ist es eben die Lebenszufriedenheit." Sie selbst macht durchaus einen Unterschied zwischen Glück und Zufriedenheit. "Deshalb heißt dieses Kunstprojekt auch 'Ministerium für Glück und Wohlbefinden', weil es mir eben wichtig ist, von diesem Happy Hippo wegzukommen hin zu was durchaus Fundiertem wie Zufriedenheit und Lebensqualität."

Zu viel Selbstoptimierung schadet

Mit dem Streben nach Glück kann man es aber offenbar auch übertreiben und sich dadurch unter Druck setzen - "Stichwort Selbstoptimierung", warnt die Glücksministerin. "Dazu darf es natürlich nicht kommen. Also, das soll schon noch die gewisse Leichtigkeit beibehalten. Ich sage immer: Wir suchen nicht, wir finden lieber und entdecken das Schöne in den kleinen Momenten."
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Mehr Konfetti in den grauen Alltag - das Ministerium für Glück will zur Verbreitung des Glücks beitragen.© Foto: MfG
Dabei kann der Westen durchaus vom Fernen Osten lernen. "Gerade so die buddhistische Herangehensweise, mehr im Hier und Jetzt zu sein, sich nicht so stressen zu lassen, bisschen Gelassenheit und vor allem auch das Miteinander zu zelebrieren - das sind Dinge, die definitiv glücksfördernd sind." Wir hingegen machten uns in unserer durchstrukturieren, "zerplanten" Welt manchmal zu viele Gedanken.
Und die Glücksministerin selbst? Ist sie glücklich? "Das Thema macht schon viel mit einem, wenn man sich intensiv seit Jahren damit beschäftigt", sagt Schöler. So lerne man, wie man die Perspektive wechselt oder Resilienz aufbaut. "Aber auch ich habe meine grauen Tage und ich zelebriere auch mal meine schlechte Laune, und das darf sein. Man muss nur wissen, wie man wieder rauskommt und sich selbst so ein bisschen motiviert, auch das Gute wieder zu sehen."
(uko)
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