Mannheim. Gina Schöler aus Mannheim wirbt für mehr Lebensfreude.

Ihre Arbeit als selbst ernannte Glücksministerin lässt sich Gina Schöler ansehen: Lachend und mit viel Elan spricht die 29-Jährige über ihr ungewöhnliches Projekt. „Wir wollen die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass es den Leuten wieder leichter fällt, glücklich zu sein“, sagt die Kommunikationsdesignerin aus Mannheim. Sie verteilt Erste-Hilfe-Glückssets. Die können mit Dingen befüllt werden, die Menschen glücklich machen. Oder sie bringt kleine Zettel unter die Leute, auf denen steht: „Muntere jemanden, der bedrückt wirkt, bewusst auf, egal, ob du ihn kennst oder nicht.“

Das Ministerium für Glück und Wohlbefinden entwarf sie vor vier Jahren zusammen mit einem Kommilitonen an der Mannheimer Hochschule für Gestaltung als interaktives Kunstprojekt. Das Ziel: die Themen Glück und Lebensfreude ins Gespräch zu bringen. Mittlerweile nennt sich Schöler hauptberufliche Glücksministerin. „Diese Leistungsgesellschaft muss einfach etwas eingedämmt werden. Dazu wollen wir ermutigen.“ Ihr ist klar, dass sie von manchen Menschen dafür belächelt wird. Zur Fassade der Glücksministerin gehört auch die Webseite des Projekts (ministeriumfuerglueck.de). „Vereinzelt denken die Leute tatsächlich, dass wir der Bundesregierung angehören“, sagt Schöler. Und was macht die Menschen glücklich? Schöler meint: „Tatsächlich hat mir noch keiner gesagt, dass Geld oder materielle Dinge für das individuelle Glück wichtig wären.“ Vielmehr hätten Menschen Faktoren wie Zeit oder Erfüllung im Beruf genannt. dpa