20. Dezember 2017

Der Dominoeffekt – Warum das Wechselspiel zwischen Geben und Nehmen so wichtig ist

Bevor ich die Initiative des „Ministeriums für Glück und Wohlbefinden“ gestartet hatte, war es mir nicht so sehr bewusst: Wieviel innerliche Freude und Erfüllung ich dabei spüre, anderen etwas zu geben! Seitdem ist es zu meiner absoluten Leidenschaft geworden: Schenken, helfen, inspirieren. Manchmal ist es ein Augenblick, ein offenes Ohr, eine winzige Geste, eine Idee, ein Gedanke, ab und zu ist es auch handfeste Unterstützung.
Und aus dieser innerlichen Selbstverständlichkeit heraus zu handeln und die erstaunten und dankbaren Reaktionen zu beobachten, macht mir unglaublich viel Spaß. Innerhalb dieser unabhängigen Initiative gibt es sehr viele ehrenamtliche und gemeinnützige Aktionen. Mit meinem kompletten Herzblut kreiere ich Ideen und Materialien, welche Menschen dabei unterstützen und inspirieren, ihr Glück zu gestalten und es weiterzugeben. Ich stelle unter anderem kostenfreies Merchandise zur Verfügung, um so viele Menschen wie möglich zu motivieren, wieder mit sich, den Mitmenschen und der Umwelt in Verbindung zu gelangen. Wichtigen Themen wie Glück, Zufriedenheit, Lebensgestaltung und seelischer Gesundheit wird damit ein spielerischer Raum gegeben und Menschen werden berührt, inspiriert und ermutigt, aktiv am persönlichen und gesellschaftlichen Glück zu arbeiten. Das ist meine (Herzens)Mission, die ich nun seit über 5 Jahren leben darf.
Das alles kann ich realisieren, in dem ich Dienstleistungen wie Workshops, Vorträge, Coaching und Transformationsbegleitung für Unternehmen, Bildungseinrichtungen oder Privatpersonen anbiete. Damit finanziere ich als Selbständige all die Aktionen und das gesamte Material dieses Ministeriums, welches euch kostenfrei zur Verfügung steht.
Doch warum macht es mich so unglaublich glücklich, geben zu können? Altruismus ist für mich einfach ein essentieller Bestandteil meines ganz persönlichen Glücksrezepts. Altruismus bedeutet, etwas zu geben, ohne etwas im Gegenzug zu erwarten. Diese Selbstlosigkeit tut gut und fühlt sich auch ein Stück erleichternd an, wenn man sich von all den Erwartungen an sich selbst und von außen befreit.

Das Glück der anderen
Meine Arbeitsstunden dürfte ich nie zählen, denn manchmal arbeite ich gefühlt Tag und Nacht. Meine Gedanken laufen immer parallel, fokussiert auf das Gute, auf inspirierende Erlebnisse, positive Gedanken und Ideen und wie ich diese weitergeben kann. Das macht mir nichts aus, denn für mich fühlt es sich nicht an wie „Arbeit“. Ich habe keinen 9-to-5-Job und das habe ich ganz bewusst so gewählt, indem ich mir diesen Beruf erfunden habe: Glücksministerin.
Durch diese Tätigkeit bin ich zu einem unglaublich reichen und erfolgreichen Menschen geworden. Und nein, ich fahre ein mini Auto und am liebsten mein grünes Fahrrad, ich wohne in einer Mietwohnung und bin großer Fan des Minimalismus. Zeit statt Zeug. Ich bin nicht in diesem Sinne reich. Ich bin reich an Empathie, Emotionen, Kontakte, ich bin reich an warmen Worten, die ich von euch bekomme, von Vertrauen, Gemeinschaft, Offenheit. Meine Belohnung ist euer Strahlen – was mir persönlich, aber auch online begegnet. Mein Glück ist das Glück der anderen.
Welche Worte und Geschichten mich täglich erreichen ist unglaublich. Feedback, persönliche Anekdoten, eure Nachrichten, Kommentare, Geschichten, ihr schickt mir täglich dutzend Briefe zum Bestellen all der Glücksspiel- und Impulskarten. Und jedem Brief liegt ein Gruß bei, eine kleine Aufmerksamkeit, die mir bestätigt: Diese Ideen erreichen euch. Berühren euch. Und deshalb mach ich das! Das ist mein Motor.
Und es ist ein selbstloses Geben meinerseits. Denn ich bin der festen Überzeugung, dass ihr es weitergebt. Das ist nicht so gemeint, dass ihr es an mich zurückgeben sollt, nein, eher im Gegenteil: Gebt es in eine andere Richtung weiter. In eine, die es gerade gebrauchen kann.
Bei dem „Dominoeffekte“ stupst auch ein Stein den nächsten an – wobei: wenn man die Steine im Kreis aufstellt, bekommt der „Stein des Anstoßes“ ja am Ende doch etwas zurück. 😉

Im Gleichgewicht bleiben
Nun rufe ich immer leidenschaftlich dazu auf, zu seinem ganz persönlichen Chefkoch zu werden und sich sein eigenes Glücksrezept zusammenzustellen. Die Grundnahrungsmittel sind wichtig und unabdingbar, aber die anderen Zutaten und Gewürze, gewisse Geschmacksrichtungen und Nuancen variieren je nach Geschmack.
Und wenn ich diese Analogie des Essens und Kochens weiterführen darf, dann hat jeder von uns seinen Kochtopf und es macht Spaß, andere zum Essen einzuladen, sie kosten und probieren zu lassen. Nur sollten wir auch darauf Acht geben, dass der Kochtopf nicht leer ist, bevor auch wir satt sind. Mit leerem Magen ist man ungenießbar und dann klappt es mit dem selbstlosen Helfen auch nicht mehr ganz so gut. Deswegen ist es einfach wirklich wichtig, sich gut um sich selbst zu kümmern, auf sich Acht zu geben, liebevolle Grenzen zu setzen und Selbstfürsorge zu zelebrieren. Aber es ist ebenso mindestens genauso wichtig, etwas anzunehmen – sich im übertragenen Sinne auch mal zum Essen einladen zu lassen!
Glück ist also nicht immer nur zu geben, sondern auch nehmen zu dürfen. Einfach so. Ohne schlechtes Gewissen. Das nährt die Seele und ist die Basis für Gemeinschaft und Vertrauen. Es geht um die richtige Balance. Denn nur so können wir uns gegenseitig unterstützen und gut für uns sorgen. Manchmal muss man auch das üben. Ein gutes Beispiel hierfür sind Komplimente: Ich verteile leidenschaftlich gerne Komplimente, verpackt in kleinen flotten Sprüchen, Witzen oder in Form eines kleinen Plausches, den ich gerne auch mal mit fremden Menschen halte: Ihr seid ein tolles Paar. Die Jacke steht ihnen super! Deine Augen strahlen… Da sind meiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Aber ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich, wenn ich selbst eines bekomme, versuche, es abzuwerten oder zu relativieren. Wenn mir gesagt wird: „Du kannst toll vor Menschen sprechen und sie begeistern.“ dann denke ich zumindest „Ja, aber es war auch Trainingssache…“ Dieses kleine „Ja, aber“ überrumpelt mich immer noch und ich lerne jetzt langsam, Komplimente erstmal so stehen zu lassen und zu genießen. Dankeschön. Geht runter wie Öl. Ich nehme an.

Mit offenen Armen
Ein weiteres Beispiel, welches ich auf meiner Reise des (An)Nehmens lernte, möchte ich gerne mit euch teilen, denn es berührt mich sehr:
Vor kurzem entschloss ich mich dazu, eine weitere Crowdfunding-Kampagne zu starten. Das tat ich ganz zu Beginn der Initiative 2013 bereits schon einmal, um die Grundbausteine für diese Kampagne setzen zu können. Damals war ich schon hochgradig fasziniert, dass sich so viele hunderte Menschen zusammen fanden, um selbstlos für dieses Projekt zu spenden und es somit zu ermöglichen, dass es wachsen und gedeihen konnte. Die erste Crowdfunding-Kampagne war damals mit 140% überfinanziert und ich damit überglücklich. Seitdem trage und finanziere ich das Baby komplett selbst und bin sehr stolz darauf.
Nun ist das Interesse an den kostenfreien Angeboten und Materialien die letzten Wochen und Monate aber so gewachsen, dass ich vor einer Entscheidung stand: Wie kann ich das langfristig nachhaltig gestalten? Für mich steht fest: Es soll unbedingt weiterhin kostenfreies Material geben, um so vielen Menschen wie möglich den Zugang dazu zu gewährleisten. Aber wie als Privatperson, als Selbständige? Die Produktionskosten für die Impuls- und Glücksspielkarten gehen in die tausende, die Nachfrage wächst stetig. Wie kann ich diesem Bedürfnis, dem Projekt und mir selbst gerecht werden?
Also traf ich für mich eine Entscheidung: Ich bitte um Unterstützung. Das kostete mich Überwindung, um ehrlich zu sein. Aber auf der anderen Seite – warum nicht? Gemeinsam erarbeiten wir uns das Bruttonationalglück – so lautet die Devise dieses Projekts! Gesagt, getan. Ich habe mich also hingesetzt und die Folge-Kampagne aufgesetzt, Konzepte geschrieben, Projektbeschreibungen zusammengefasst. Die Crowdfunding-Kampagne war nur noch wenige Klicks von der Veröffentlichung entfernt.
Am darauffolgenden Tag saß ich mittags in Heidelberg mit einem Menschen beisammen, den ich über einige Ecken kannte und unsere Wege haben sich durch wunderbare Weise mehrfach gekreuzt, so dass wir nun doch endlich zusammen Mittagessen und uns ein wenig austauschen wollten.
Da saßen wir am Tisch, die Antipasti schmeckten hervorragend, der Blick auf den nebelverhangenen Neckar entschleunigte uns. Wir erzählten aus dem Leben, von unseren Herausforderungen, Aufgaben, wir plauderten über die Erfahrungen, die wir mit der Arbeit mit Menschen in Veränderungsprozessen machen. Ich berichtete stolz von meinen Ideen, den ministerialen Aktionen und vor allem von den Reaktionen und Emotionen der Menschen, die ich erreiche. Und ich erzählte natürlich auch von der Crowdfunding-Kampagne, die nun gestartet wird und dass ich hoffe, dass alles glatt geht, um die Produktion von aber-zig-tausenden Kärtchen wuppen zu können, damit viele kleine Dominosteine angestoßen werden.
Und da saß Steffen mir gegenüber, schaute mich an und sagte: „Das wuppen wir zusammen.“
Ich verstand nicht.
„Ich habe meine Stiftung, das mache ich!“
Ich sehe vor meinem inneren Auge einen Film ablaufen und kann mein Glück kaum fassen.
Ich glaube, meine erste Reaktion war: „Aber… Warum?“
Und im selben Moment realisierte ich: Ja klar, darum! Weil Steffen genauso denkt und fühlt. Weil er auch leidenschaftlich gibt und hilft. Mich plötzlich „auf der anderen Seite“ zu sehen, war für mich ein großer Überraschungsmoment. Aber es fühlte sich gut an: Auch mal anzunehmen – ohne zu hinterfragen. Es machte sich ein warmes und dankbares Gefühl breit und wir drücken uns und ich bedankte mich gefühlt eintausend Mal – auch im Namen all der Menschen, die durch diese Ideen und Impulse erreicht werden!
Und ich ging an diesem Tag mit einem großen Learning nach Hause: Manchmal muss man sich eingestehen, dass man nicht immer alles alleine schafft. Das ist in Ordnung. Es ist absolut okay, sich zu öffnen, radikal ehrlich zu sein und zu sagen: Ich bin nun bereit, zu nehmen. Diese Tür hab ich für mich geöffnet, indem ich das Crowdfunding geplant habe. Dass das Leben es so verrückt gestaltet und mir wenige Stunden danach Steffen schickt, das ist einfach mal wieder typisch. Danke, liebes Leben! Ich habe also gelernt, mich zu öffnen, um Unterstützung zu bitten und: Diese auch anzunehmen – ohne Verpflichtung, ohne Erwartung. Und genau darum geht es: Die eigene Balance zwischen Geben und Nehmen zu finden.
An dieser Stelle nochmals ein riesiges Dankeschön an Steffen Lohrer und seine Stiftung. Durch seine Unterstützung können 2018 zig tausende Glücksspiel- und Impulskarten produziert und kostenfrei verteilt werden. Das erreicht unfassbar viele Menschen und macht ebenso viele glücklich. Gemeinsam steigern wir das Bruttonationalglück.
Weitere Infos findet ihr hier: www.steffen-lohrer-stiftung.de

Henne oder Ei
Oft werde ich gefragt, was man zuerst tun sollte, um glücklich zu sein: Geben oder nehmen?
Sollte man zuerst etwas für sich selbst tun, sich etwas gönnen, also etwas bekommen oder nehmen? Oder lieber selbstlos auf andere zugehen, helfen und geben?
Diese Frage kann ich nicht beantworten, denn ich bin der Überzeugung, dass jeder hier anders ist und es auch auf die jeweilige Situation ankommt. Bei mir persönlich verhält es sich so, dass, wenn ich mal einen richtig grauen Tag und auf nichts so richtig Lust habe, es mir wirklich hilft, wenn ich mich selbst dazu „überrede“, auf andere zuzugehen und zu geben: Ein Lächeln, eine kleine Geste – mehr braucht es nicht. Das, was zurückkommt, ermutigt mich wiederum, die Welt an diesem grauen Tag mit anderen Augen zu sehen. Es ist also mein Rezept: Erst geben, dann nehmen. Aber macht euch doch gerne selbst mal Gedanken oder noch besser: Probiert es aus! Wie fühlt es sich an, Glück zu verschenken? Berichtet mir davon, ich bin gespannt!

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