21. Juli 2020

Raus aus der Komfortzone, rein ins Leben: Wie wir uns selbst überraschen.

Wann habt ihr zuletzt etwas „Verrücktes“ getan, seid aus dem Rahmen gefallen und habt euch selbst überrascht? Ich liebe es, mich immer wieder im Kleinen und Großen herauszufordern.

Diese Frage hilft mir immer wieder dabei:
„Was würde ich sonst niemals tun?“

Bei mir wäre vor einiger Zeit noch die Antwort gewesen: Ein blaues Kleid tragen. Und dann hab ich es trotzdem einfach gemacht und war erstaunt über mich selbst.

Für andere ist es vom 10-Meter-Brett springen, eine Rede halten, fremde Leute ansprechen oder in der Fußgängerzone tanzen.
Nun stellt euch mal vor, ihr macht es einfach – gerade, weil ihr es eigentlich nie tun würdet!

Wir alle haben Grenzen im Kopf und entfalten uns nicht 100% aufgrund von gesellschaftlichen Normen, Konventionen oder Glaubenssätzen.
Dabei ist es so wichtig für unser Glück, sich selbst frei zu machen, loszulassen von limitierenden Gedanken und loszulaufen in die große Welt voller Möglichkeiten – natürlich dürfen wir uns dabei Halt und Hilfe suchen, weil es durchaus auch eine wackelige Angelegenheit sein kann. Und genau das ist das Spannungsfeld zwischen Festhalten und Loslassen. Und um das zu verdeutlichen, möchte ich gerne ein paar private Worte mit euch teilen.
Immer wieder schreibe ich besondere Erlebnisse und Emotionen für meinen kleinen Mann auf. Von dieser Anekdote hier kann ich viel auf das Leben generell beziehen:

LOSLASSEN

Fast läufst du uns davon, brauchst aber noch die Sicherheit des „Rockzipfels“.
Du kannst es, du weißt es nur noch nicht. Es ist eine reine Kopfsache.
Also laufen wir mit. Wir entdecken mit dir zusammen in Gänseschritten und aus der Froschperspektive die Welt.
Manchmal, wenn niemand zusieht und du nicht nachdenkst, stehst du auf und gehst zwei Schritte alleine. Nur bis du es merkst, dann bekommst du Angst vor der eigenen Courage. Der kleine Finger gibt dir Halt und ich liebe das Gefühl, wenn du dich festhältst. Und trotzdem ermutige ich dich und flüster dir immer wieder zu: „Lass los…!“
Du nimmst deinen Mut zusammen und plötzlich tapst du durch die Gegend als wäre es das Selbstverständlichste überhaupt.
Du überraschst dich selbst und wächst so über dich hinaus.
Jetzt stehst du mit beiden Beinen mitten im Leben.
Noch läufst du mir vor Freude strahlend in die Arme.
Eines Tages wirst du deinen eigenen Weg gehen.
Dann werde ich zu mir leise sagen: „Lass los…!“
Bis dahin genießen wir stolz deine ersten waghalsigen Schritte Richtung Abenteuer und deine unbändige Neugierde auf die große Welt.
Ich lass dich ziehen.
Und wenn du fällst, fange ich dich auf.
Für immer.

Mein kleiner Sohn zeigt mir mal wieder so viel: Er lernt also gerade laufen und hat dabei die süße Marotte, dass er sich immer noch irgendwo festhalten muss. Ganz gleich ob Rock- oder Jacken-Zipfel, der kleine Finger oder Hand in Hand: Er braucht einfach die Gewissheit, sich festzuhalten, was ihm eine unglaubliche Sicherheit gibt.
Die Krux an der Sache: Er kann schon laufen – er weiß es nur noch nicht. Also tastet er sich ganz vorsichtig, Schritt für Schritt voran, immer mit dem kleinen Anker an seiner Seite. Und hier komme ich ins Spiel, ermutige ihn und rede ihm gut zu.
In seinen Augen sehe ich dann ganz genau, wie er nachdenkt, wie er innerlich kämpft und mit sich ringt, um den nötigen Mut zu fassen. Es ist nicht einfach für ihn, denn das Bedürfnis nach Sicherheit ist so groß. Auf der anderen Seite steht dieses Abenteuer vor ihm – also doch lieber einmal den Schritt wagen, den sicheren Hafen verlassen und lossegeln – beziehungsweise -laufen!
Und irgendwann ist es soweit: Er lässt los. Er geht einige Schritte für sich alleine. Damit überrascht er sich immer wieder selbst und ist wahnsinnig stolz auf sich, er strahlt über das ganze Gesicht und kann es kaum glauben!
Er überrascht auch mich immer wieder mit seinem Mut und ich lerne ich so viel von ihm: Wenn wir dieses Loslassen, dieses Loslaufen nicht in unseren Alltag integrieren, wenn wir aus Angst stehen bleiben, an Bekanntem festkrallen und unsere Komfortzone nicht verlassen, dann werden wir nichts Neues lernen und die Welt nicht entdecken.
Wir werden sie nicht in all ihrer Vielfalt erkunden können und auch nicht herausfinden, welche Möglichkeiten uns bevorstehen und welches Potential in uns selbst liegt. Daher ermutige ich nicht nur meinen kleinen Sohn, sondern auch euch und damit auch mich selbst dazu, loszulassen und loszulaufen.

Überrascht euch selbst, zu was ihr alles fähig seid und welche Welt sich auftut, wenn wir Neues wagen!
Wir können soviel mehr als wir glauben. Wir sollten uns nur trauen, anfangen, es ausprobieren. Es könnte ja gut gehen. Was haben wir zu verlieren? Lasst es uns riskieren. Ein paar blaue Flecken, vielleicht mal ein blutiges Knie. Aber auf der anderen Seite wartet das große Abenteuer Leben. Lasst uns den ersten Schritt gehen, auch, wenn es unmöglich erscheint.
Lasst uns auch andere ermutigen, den Rücken stärken und sie auffangen, wenn sie stolpern. Uns gegenseitig Halt geben und gleichzeitig frei lassen.

Sich selbst überraschen: Geht das überhaupt?

Verhält es sich damit wie mit dem Kitzeln oder funktioniert es wirklich, dass wir über uns selbst staunen können?
Wir alle kennen das Strahlen in den Augen, wenn wir andere überraschen. Den Eltern einen Überraschungsbesuch abstatten, den Kollegen zum spontanen Essen gehen überfallen oder eine Surprise-Party für die beste Freundin organisieren – immer wieder ein Erlebnis! Aber wie überraschen wir den, den wir am besten kennen – nämlich uns selbst? Unser Kopf lässt sich bei geplanten Vorhaben ja nicht austricksen und somit gibt es keinen Überraschungseffekt im eigentlichen Sinne. Dennoch haben auch wir die Fähigkeit, uns selbst zu überraschen und somit Konfetti ins eigene Leben zu streuen, um mehr Farbe und Schwung reinzubekommen.
Mit ein bisschen Kreativität, Experimentierfreude und Mut funktioniert genau das mit Sicherheit!
Manchmal kommt uns unser Alltag etwas langweilig vor: Es passiert nichts Großartiges, wiederkehrende Aufgaben, Routinen schleichen sich ein, wir funktionieren und traben durch unseren Trott – werden “betriebsblind” für unser eigenes Leben. Was hilft da? Wie wäre es mit Spiel, Spaß und Spannung?
Kleine Ausbrecher aus dem Alltag, in denen wir einfach einmal etwas ganz anderes wagen und aus bekannten Ritualen und Rollen ausbrechen, steigert unser Wohlbefinden und bringt uns zudem unserer persönlichen Glücksdefinition näher. Wir wachsen – über uns hinaus.
Indem wir über unseren eigenen Schatten springen, Neues wagen und unsere gemütliche Komfortzone verlassen, können wir uns selbst von neuen Seiten kennenlernen und ins Staunen kommen. Diese kleine Ausbrecher aus dem Alltag, in denen wir einfach einmal etwas ganz anderes wagen und aus bekannten Rollen ausbrechen, steigern unser Wohlbefinden.

Oscar Wilde sagte schon: “Sich selbst zu überraschen ist, was das Leben lebenswert macht.“

Die Antwort auf die Frage “Können wir uns überhaupt selbst überraschen?” lautet also definitiv “Ja!”. Und noch besser: Sich immer wieder im Kleinen und Großen selbst zu überraschen macht das Leben spannender, aufregender und somit auch lebenswerter.
Daher habe ich ein paar Tipps für euch zusammengestellt, die mir persönlich dabei helfen, loslassen zu lernen und loszulaufen ins Ungewisse.
Diese sind natürlich am Ende des Tages super individuell, denn was mich aus meiner Komfortzone lockt und mir außergewöhnlich erscheint, ist für manche von euch vielleicht normaler Alltag. Und andersrum! Also lasst euch überraschen bzw. macht es selbst!

Abenteuer Alltag: Durch eine Portion Mut zu mehr Glück

Ein Weg Überraschungen einzuleiten ist, sich aus der eigenen gemütlichen Komfortzone herauszubewegen. Natürlich sind vertraute Lebensbereiche erst einmal nichts Negatives: Hier fühlen wir uns wohl, sie geben uns Halt und auch eine gewisse Struktur. Jeder hat seinen eigenen individuellen Bereich und hier kennen wir uns gut aus. Die Zone endet genau dort, wo Überwindungen, Anstrengungen und auch schon kleine Ängste beginnen – also, wo es nicht mehr so komfortabel ist und die sogenannte Lernzone beginnt. Für manche bedeutet das mit fremden Personen zu sprechen, für andere ein knalliges Outfit zu tragen und für wieder andere laut zu singen.

Fragt euch an dieser Stelle einmal ganz konkret:
Was liegt alles außerhalb eurer eigenen Komfortzone?
Was geht euch nicht so leicht von der Hand?
Was traut ihr euch auf den ersten Blick erstmal nicht?

Ist es Komplimente zu verteilen, auf Parties zu gehen wo man niemanden kennt oder auch ganz alleine zu verreisen?
Vielleicht machen euch aber ganz andere Dinge ein etwas mulmiges Gefühl, wie beispielsweise Achterbahn fahren, Probleme ansprechen, nach einer Gehaltserhöhung fragen, Fallschirm springen.

Lasst euch auch von anderen Menschen inspirieren, denn beim Ausbrechen aus der Komfortzone ist Nachmachen erlaubt! Fragt euch einfach, was ihr an anderen Menschen bewundert und probiert genau das selbst einmal aus. Wenn ihr könnt, fragt sie sogar um Rat, wie sie das geschafft haben und wie sie sich vor allem dabei gefühlt haben. Mit Sicherheit ging es ihnen ganz am Anfang auch nicht so leicht von der Hand.
Ihr müsst also das Rad nicht neu erfinden, sondern dürft euch Tipps einholen und etwas Unterstützung anfragen.
Doch wozu sollten wir überhaupt immer mal wieder unsere gemütliche Zone verlassen? Außerhalb der Komfortzone befindet sich die sogenannte Lern- oder Wachstumszone und beim Überschreiten in diese Bereiche passiert Großartiges: Wir wachsen über uns selbst hinaus, staunen über uns selbst und sind nicht selten überrascht davon, was wir doch alles schaffen können.
Wichtig hierbei ist, dass ihr nicht zu viel auf einmal versucht und auch nicht zu streng mit euch selbst seid. Ihr braucht nicht euer Leben von heute auf morgen umkrempeln und all eure Ängste angehen – das wäre zu viel und würde nur Stress in euch auslösen (hier befindet ihr euch dann in der sogenannten Stress- oder Panikzone).
Fangt also mit kleinen Dingen an und geht Schritt für Schritt – so wie mein kleiner Sohn. Überlegt euch, mit welchen Kleinigkeiten ihr euch selbst im Alltag etwas kitzeln und herausfordern könnt!
Wenn ihr zu den Menschen gehört, denen es schwer fällt, mit anderen ins Gespräch zu kommen, dann traut euch beim nächsten Einkauf vielleicht einen Satz mehr zur netten Verkäuferin zu sagen. Wenn ihr eher leger gekleidet seid, traut euch an einem Tag ein knalliges Kleidungsstück anzuziehen und staunt über die Reaktionen der anderen. Wenn ihr keine Achterbahnfahrten mögt, müsst ihr nicht in den nächstgelegen Freizeitpark gehen – vielleicht hilft aber eine Runde schnelles Radfahren den Hügel herab oder ab auf den nächsten Spielplatz ins Karussell? Denkt daran: Nicht alles ist für jedermann bzw. -frau. Wer Höhenangst hat, muss sich nicht zu einem Fallschirmsprung zwingen (so wie ich mir vor einigen Jahren aufgrund meiner Flugangst einen Sprung aus 4000 Meter selbst schenkte…). Es geht darum, auf seine eigenen Gefühle zu hören, Grenzen zu erspüren und gegebenenfalls zu überwinden. Welches Potential in uns steckt, erfahren wir oft erst dann, wenn wir Dinge tun, die wir bis dahin noch nie gemacht haben oder gar für unmöglich hielten. Probiert Neues aus, erweitert euren Horizont und überrascht euch selbst ganz nach Pippis Motto: “Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe!”

Überraschungen machen Kinder froh – und Erwachsene ebenso

Denkt einmal an die Zeit zurück, als ihr gerade mal halb so groß wart wie eure Eltern. Die Körpergröße hat uns aber nicht aufgehalten, die Welt zu entdecken und Abenteuer zu erleben. Fast alles hat uns überrascht, wir haben Unbekanntes erkoren, haben gestaunt was das Zeug hält, wollten vieles lernen, noch mehr wissen, waren chronisch neugierig und haben ständig anderen Löcher in den Bauch gefragt. Holt euch ein Stückchen dieser Kindheit zurück, indem ihr auf ein Date mit euch selbst geht – und zwar mit eurem 8-jährigem Ich: Wie wart ihr mit 8 Jahren drauf? Welche Themen haben euch begeistert? Welche Hobbies hattet ihr? Was hat euch überrascht? Ruft euch diese Dinge mal wieder vor Augen, versetzt euch in eure jüngere Version und probiert Neues aus – mit der Begeisterung und dem Grundvertrauen eines 8-jährigen Kindes. Und dann geht es an!
Ihr wolltet schon immer mal Gitarre spielen lernen, aber die Ausreden im Kopf von “Ich habe keine Zeit” bis hin zu “Ich bin zu alt dafür” wurden dabei in Dauerschleife abgespielt? In solchen Situationen kann es helfen, an sein kindliches Ich zu sprechen: Was würdet ihr diesem Kind zureden? Wie würdet ihr es motivieren? Würdet ihr ihm vielleicht raten: “Du schaffst das!”. Oder “Hab keine Angst!”. Traut euch den nächsten Schritt, lauft los und entdeckt die Welt für euch!
Verabschiedet euch getrost von euren Hemmungen und euren negativen Gedanken. Denn wenn wir uns selbst überraschen wollen, ist es wichtig, Vorurteile, Normen und “Macht man halt so”s abzulegen und stattdessen einfach mal wieder wie ein Kind zu denken: “Was macht mir Spaß? Was begeistert mich? Was möchte ich ausprobieren und lernen?”
Indem wir uns trauen, über den Tellerrand zu blicken, eigene Regeln aufstellen und auch mal etwas kindlich sind, können wir uns selbst neu entdecken.
Neben dem Date mit sich selbst, hilft es uns im Alltag auch einfach mal etwas Quatsch zu machen. Ja, ihr hört richtig: Macht Quatsch!

Unser Alltag ist schon ernst genug. Da flattern Rechnungen ins Haus, die bezahlt werden wollen, die Arbeit will erledigt und das Haus geputzt werden. Das hatten wir als Kinder nicht – da gab es mehr Zeit zum Spielen, zum Sein und eben zum Quatsch machen. Die Zeit können wir nicht zurückdrehen und es hat auch definitiv seine Vorteile, erwachsen zu sein. Aber wir dürfen immer wieder unser inneres Kind heraus holen, und uns etwas von der kindlichen Leichtigkeit in den Alltag integrieren. Frei, ohne Sorgen und absolut im Hier und Jetzt sein, das beherrschen die Kleinen in Perfektion. Das konnten wir auch mal! Erinnert euch daran, was ihr als Kind gerne gemacht habt: Im Wohnzimmer eine Burg aus Kissen gebaut? Mit Schere, Kleber und ganz viel Glitzer gebastelt? Euch an der Verkleidungskiste bedient und Clownsnase, Cowboyhut oder Prinzessinnenkleid angezogen? Warum sollten all diese Dinge nur euer früheres Ich begeistern? Stürzt euch auf die Kissen, bastelt, verkleidet euch oder feiert sogar euren eigenen kleinen Kindergeburtstag! Es ist alles erlaubt, Hauptsache euer inneres Kind freut sich! So sind Freude, Spaß und Überraschung vorprogrammiert.
Was außerdem an Kindern so erstaunlich ist: Sie haben keine Hemmungen andere Menschen Löcher in den Bauch zu fragen. Wenn sie etwas interessiert oder sie etwas wissen wollen, dann fragen sie einfach drauf los! Sie wissen genau, dass es keine dummen Fragen gibt. Und wie sieht es bei uns aus? Wir haben oft Angst, dass wir uns blamieren, wenn wir etwas nicht wissen oder dass wir eben eine vermeintlich falsche Frage stellen. Also lieber still bleiben und bloß nicht auffallen. Doch was erreichen wir dadurch? Sicher ist eins: Wir erhalten keine Antwort. Also lasst uns auch in diesem Bereich von Kindern etwas abschauen und ganz unvoreingenommen auf Menschen zugehen und sie ansprechen. Geht auf Leute zu, kommt mit ihnen ins Gespräch, quatscht mit ihnen – und macht vielleicht auch etwas Quatsch dabei, flachst, shakert und flirtet einfach mal drauf los! Ein flotter Spruch, ein freches Zwinkern und schon ist die Stimmung aufgelockert und man geht mit einem Lächeln weiter des Weges. Nur wenn wir unsere Menschenscheu überwinden, aus unserer Bubble rauskommen und uns miteinander austauschen, lernen wir andere Kulturen, andere Meinungen und auch Sichtweisen aufs Leben kennen. Das wäre doch eine totale Verschwendung, wenn wir das nicht täten, oder? Solch ein Perspektivwechsel wirkt belebend und befreiend! Aus ihm kann so viel Neues entstehen, er fördert die Kreativität und bringt frischen Wind samt neuen Ideen ins Leben.

Alles anders, alles neu: Wachstum durch Veränderung.

Das Leben ist Veränderung, alles ist im ständigen Fluss. Genauso, wie sich unsere äußeren Umstände ändern, so stecken auch wir in kontinuierlichen Wandlungsprozessen: Wir ändern uns im Laufe des Lebens und das ist auch gut so. Sei es der Geschmackssinn, unsere Präferenzen für Urlaubsziele, Interessen in Sachen Literatur und so vieles mehr – nichts ist in Stein gemeißelt. Mit bewussten Experimenten können wir herausfinden, was uns liegt, Freude bereitet oder die Nerven kitzelt und so erhalten wir schneller Klarheit darüber, was uns gut tut oder eben nicht. Wir wollen nicht stehenbleiben, sondern neugierig und offen dafür sein, wie sich das Leben und auch wir selbst wandeln. Weiterentwicklung statt Stillstand ist die Devise.

Natürlich machen uns Veränderungen Angst, aber wenn wir unsere Ängste nicht angehen, bleiben wir stehen und kommen nicht weiter. Wenn wir sie stattdessen angehen, bemerken wir, wie sie sich langsam auflösen, je weiter wir voranschreiten – bis wir sie schließlich überwunden haben. Und das stärkt uns ungeheim. Aller Anfang ist bekanntlich schwer. Aber wenn wir den ersten Schritt geschafft haben, dann wird es immer einfacher und wir trauen uns mehr, sind selbstsicherer und mutiger. Genauso entdecken wir neue Facetten an uns, lernen uns von anderen Seiten kennen und können uns so selbst überraschen. Die Lerneffekte, die wir durch das Ausbrechen aus dem eigenen Wohlfühlbereich erhalten, sind enorm wichtig für unsere persönliche Weiterentwicklung. Und wenn wir es geschafft haben, wenn wir unsere Ängste überwunden und Veränderungen durchlebt haben, dürfen wir uns für unseren Mut auch einmal selbst loben und belohnen. Fragt euch nach so einem Erfolg, was euch jetzt gut tun würde: Ein leckeres Essen? Eine entspannte Massage? Ein Weinchen mit Freunden? Seid stolz auf euch und feiert die kleinen und großen Erfolge.
Trotz diesen Änderungen, dem ständigen Wandel, ist es genauso wichtig, dass wir in Verbindung und im Reinen mit uns selbst bleiben. Fragt euch, welche Werte euch wichtig sind, nach welchen Prinzipien ihr leben wollt und wie ihr mehr über euch selbst und über andere lernen könnt. Selbstreflexion ist eine gute Basis, um Dinge anders zu betrachten und zu bewerten, stärker über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und so letzten Endes sich selbst zu überraschen.

Überrascht euch selbst!

Es steckt viel mehr in uns, als dass wir es oft im Alltag zulassen. Wir haben unsere festgelegten Rollen als Tochter, als Vater, als Kollege, als Freundin und viele mehr. Wir versuchen es allen Recht zu machen. Dabei ist es enorm wichtig, immer wieder aus den festgelegten Mustern auszubrechen, denn in uns steckt um einiges mehr. Wir sind oft in unserem Trott gefangen, machen Dinge, weil wir sie schon immer so gemacht haben und verharren in veralteten Glaubenssätzen. Da rauszukommen, und zwar spielerisch und mit einem kleinen Augenzwinkern, kann wahre Wunder bewirken!
Fragt euch bewusst, was ihr nie tun würdet – und macht es einfach.

Eine kleine Aufwärmübung dafür möchte ich euch gerne mit auf den Weg geben: Schlüpft mal aus euren Alltagsrollen in ganz neue rein – und zwar, indem ihr euch verkleidet!
Ein Mentée von mir meinte nach Karneval zu mir, dass sie es faszinierend findet, wie diese eine bestimmte Perücke ihr Mut verleiht, aus sich rauszukommen. Gesagt, (wieder) getan. Also zog sie diese Lockenpracht auch einfach mal im Alltag an und staunte nicht schlecht, was plötzlich mit diesem „Alter Ego“ möglich war.
Solche kleinen Spielereien können dabei enorm helfen.
So einfach, und doch so wirksam. Um aus Verhaltensmustern auszubrechen, Glaubenssätze abzulegen und neue Facetten an sich zu entdecken, hilft es sehr, sich zu verkleiden und dadurch ganz neue Rollen einzunehmen – wenn auch nur für kurze Zeit. Zieht ein blaues Kleid an, schmückt euren Kopf mit einem schrillen Hut oder verkleidet euch ganz von Kopf bis Fuß. Was auch immer es ist, wie auch immer ihr dann aussieht und was ihr macht: Habt auf jeden Fall viel Freude dabei und lasst eine andere Seite an euch raus! Und kleiner Insider-Tipp: Nehmt euch nicht zu ernst dabei!

Ihr seht, die Möglichkeiten sind vielfältig und bunt, wie wir uns selbst kennenlernen und kitzeln können.
Denkt dran: Ihr könnt bereits laufen, ihr wisst es nur noch nicht! Also lasst los und entdeckt euch selbst und die Welt!

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