Ich arbeite in einem Altersheim in Sydney, organisiere das Aktivitätenangebot für 40 Senioren. Letzte Woche war eine Frau extrem wütend. Ich habe sie aufgefordert, bei unserer Lachgruppe mit zu machen. Sie willigte ein. Am Anfang fordere ich die Teilnehmer auf, ihren Gefühlen eine Zahl von 1 bis 10 zu geben. 1 bedeutet wenig, leicht und 10 ist viel, stark. Die Seniorin murmelte mit geschlossenen Augen: „Ich könnte jemanden umbringen!“ Daraufhin folgten 20 Minuten unsere Lachübungen. Am Schluss fordere ich die Teilnehmer auf, sich wieder auf ihren Gefühlszustand zu konzentrieren und wieder an die Tabelle 1–10 zu denken. Hat sich was verändert? Die ursprünglich sehr ärgerliche alte Frau saß mit einem Lächeln neben mir und antwortete: „I am happy!“
Von wegen verpasst
Es ist schon dunkel, als ich das Gebäude verlasse. Mein Blick bleibt an der nächtlichen Rhein-Kulisse hängen. Und ich merke sofort: Ich schaue mir dieses Bild nicht an, ich sauge es auf. Ich bin mal wieder in dieser Jedes-Detail-um-dich-herum-ist-ein-kleines-Wunder-Stimmung. So laufe ich mit total wachem Geist durch die